Η Veronika Kienzle είναι επικεφαλής των συνοικιών Στουτγκαρδης, σύμβουλος στο γερμανικό υπουργείο και υποψήφια δήμαρχος για τις επερχόμενες δημοτικές εκλογές στη Στουτγκάρδη. Την συναντήσαμε για έναν φραπέ και τα είπαμε χαλαρά…
Αγαπητή Βερόνικα! Είμαστε πολύ χαρούμενοι που αφιερώνεις τον χρόνο σου για μας. Η έναρξη της ημέρας με ένα φραπέ σε ελληνικό καφέ, είναι για πολλούς τρόπος ζωής στη Στουτγκάρδη.
Πώς πίνεις τον καφέ σου;
Ξεκινάω πάντα με έναν απλό, μαύρο καφέ για πρωινό. Χωρίς ζάχαρη. Προχωράω την ημέρα μου με εσπρέσο και το απόγευμα πίνω καπουτσίνο, ο οποίος μοιάζει με τον φραπέ. Είναι η δική μου εκδοχή του «μέτριου με γάλα». Σε κάθε περίπτωση, ο καφές συνδέει την κοινωνία και τις καθημερινές μας ρουτίνες και ταυτόχρονα μας ταξιδεύει.
Ποια είναι η γνώμη σου για τα μπαρ/καφετέριες, ιδίως εν καιρώ κρίσης;
Η γαστρονομία υποφέρει αρκετά. Υπάρχει ήδη κανονισμός για τα εξωτερικά καθίσματα με θερμάστρες, κλπ. Προς το παρόν ανησυχώ πολύ για τον τομέα της εστίασης. Η πόλη χρειάζεται τις καφετέριες, τα εστιατόρια. Την ζωντανεύουν και είναι σημεία ανάπαυσης. Ως επικεφαλής της περιοχής στο κέντρο της Στουτγάρδης, δούλεψα σκληρά για να επιτραπεί στα εστιατόρια να έχουν περισσότερο υπαίθριο χώρο και ευτυχώς το καταφέραμε.
Είσαι μητέρα μιας μεγάλης κόρης και δεν είναι μυστικό, ότι οι γυναίκες στη Στουτγάρδη έχουν ιδιαίτερη συμπάθεια για σένα. Αυτό μήπως οφείλεται στο γεγονός ότι είσαι η μόνη γυναίκα υποψήφια απέναντι σε 14 άνδρες;
Νομίζω πως ήρθε η ώρα για την Στουτγάρδη να έχει πρώτη φορά στην ιστορία της μια γυναίκα ως δήμαρχο. Εμείς οι γυναίκες έχουμε τον δικό μας τρόπο να βλέπουμε την ζωή. Θα ήθελα να δείξω ότι οι γυναίκες σε διευθυντικές θέσεις, μπορούν να επιτύχουν πολλά και μερικά πράγματα ίσως ακόμη καλύτερα. Πάντως με ενθαρρύνουν πολλές γυναίκες, αλλά ταυτόχρονα και πολλοί άντρες.
Υπάρχουν συνάδελφοι στο επαγγελματικό σου περιβάλλον με ρίζες στην Ελλάδα;
Ναι, έχω πολλούς γνωστούς στα μέσα μαζικής ενημέρωσης, στη διοίκηση της πόλης, στην γειτονιά μου και αγαπώ αυτην την ελληνική γοητεία τους ιδιαίτερα.
Το Documenta 2017 λειτούργησε με το σύνθημα «Μαθαίνοντας από την Αθήνα». Πιστεύεις ότι θα μπορούσε να προωθηθεί μια ανταλλαγή μεταξύ Γερμανίας και Ελλάδας, ιδίως μεταξύ της Στουτγάρδης και της Θεσσαλονίκης;
Η Θεσσαλονίκη ως αδελφοποιημένη πόλη; Πραγματικά μια πολύ καλή ιδέα! Επειδή πολλοί από τους 90.000 Έλληνες της περιοχής μας προέρχονται από τη βόρεια Ελλάδα, μπορούμε να μάθουμε πολλά ο ένας απ‘ τον άλλο. Δεν υπάρχουν μόνο τα προβλήματα στη Μόρια. Θέλω να προωθήσω τη διεθνή ανταλλαγή φοιτητών. Θέματα όπως η κλιματική αλλαγή και ο σχεδιασμός των πόλεων, είναι πολύ ενδιαφέροντα. Μέσα από όλα αυτά, είναι δεδομένη μια διασφάλιση ισχυρών πολιτιστικών δεσμών.
Interview: Wasilios Ntuanoglou, Foto: Anita Perkovic, Nikolaos Radis
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Thessaloniki als Partnerstadt: Eine wirklich schöne Idee…
Veronika Kienzle ist Bezirksvorsteherin der inneren Stadtbezirke Stuttgart, Referentin im Staatsministerium und gilt bei der kommenden Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart als aussichtsreiche Kandidatin. Wir haben uns mit Ihr zum Frappe getroffen.
Liebe Veronika! Wir freuen uns sehr, dass du dir die Zeit genommen hast. Den Tag mit einem Frappe in einem griechischen Kaffee zu starten, gehört bei vielen Stuttgartern, vor allem an wärmeren Tagen, einfach zum Lifestyle. Ich bestelle meinen immer „metrio me gala“ (mittel-süß mit Milch).
Wie trinkst du deinen Kaffee?
Ja, das Leben ist vielfältig! Und Tageszeiten erfordern immer unterschiedliche Trink-Formate. Aber man sollte sich immer Zeit für einen Kaffee nehmen, egal wie man ihn zubereitet. Ich bin ziemlich puristisch und fange zum Frühstück immer mit einem einfachen, schwarzen Kaffee an. Ohne Zucker. Über den Tag rette ich mich mit weiteren Esspressi bis in den Nachmittag. Dann darf es doch auch mal ein Cappuccino sein, zumal wenn der leichte Milchschaum mit einem kleinen Gebäck zusammentrifft. Das ist dann meine Version von „metrio me gala“.
Und: Immer wenn ich an grob gemahlenen und aufgegossenem Kaffee denke oder diesen typischen Geruch in die Nase bekomme, dann fallen mir Meer, Sand, Sonne und Urlaub ein. Das ist dann wie ein Kurzurlaub durch die Erinnerung. Der Kaffee jedenfalls hält unsere Gesellschaft und unsere Tagesabläufe zusammen, wie der runde Fußball die Mannschaften. Er ist systemrelevant.
Das aktuell angesagteste Getränk in den vielen griechischen Kaffees in Stuttgart ist der Freddo Cappuccino. Zubereitet wird er indem man die Eiswürfel im Glas mit heißem Espresso übergießt und dann aufgeschäumte Milch drüber laufen lässt. Wie glaubst du geht es mit den Bars/Cafés im Zuge der Krise weiter?
Die Gastronomie ist ja schon ziemlich gebeutelt gewesen. Es gibt ja schon die Regelung einer erweiterten Aussenbestuhlung , Heizpilze etc. Um die Gastronomie mache ich mir momentan große Sorgen. Wir, die Stadt brauchen sie, die Cafés, die Restaurants, die Kneipen, welche diese Stadt beleben und Ruhepunkte in der Stadt sind. Und gleichzeitig den Flair internationaler Vielfalt ins Schwabenland bringen. Ich habe mich als Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Mitte vehement dafür eingesetzt, den Gaststätten mehr Aussenflächen und Aussenbestuhlungen zu genehmigen – und das hat ja glücklicherweise auch geholfen. Im Herbst helfen hoffentlich warme Decken weiter den Umsatz zu halten. Die sind mir lieber als die im Betrieb teuren und klimaschädlichen Heizpilze, die ja auch nur für kurze Zeit betrieben werden dürfen…
Du bist Mutter einer erwachsenen Tochter und es ist kein Geheimnis dass vor allem Frauen in Stuttgart Sympathien für dich hegen. Liegt das an der Tatsache, dass du als einzige Frau gegen 14 Männer antrittst?
Es wäre wirklich an der Zeit, dass Stuttgart in seiner langen Geschichte zum ersten Mal eine Frau in das Amt einer Oberbürgermeisterin hätte. Wir Frauen haben auf das städtische Leben unseren eigenen Blick, eine eigene Haltung. Die würde ich gerne in die Stadtpolitik einbringen und zeigen, dass Frauen in Führungspositionen auf ihre eigene Art sehr viel und manches sogar besser bewegen können. Man sagt ja: „Die Zeiten ändern sich“. Deshalb habe ich wirklich viel Zuspruch erfahren – von Frauen, wie von Männern.
Gibt es in der Stadtverwaltung Kolleginnen oder in deinem näheren beruflichen Umfeld Bekannte, deren Wurzeln in Griechenland liegen und mit denen du zusammenarbeitest?
Ja, ich habe eine Menge Bekannte in den Medien, in der Stadtverwaltung, in der direkten Nachbarschaft, deren griechischen Charme ich besonders schätze. Dieser gegenwärtige authentische Charme ist mir viel wichtiger, als der hintergründige Begriff „Migrationshintergrund“.
Die Stiftung Geißtraße 7., deren Mitinitiatorin du bist, befasst sich mit bürgerschaftlichem Engagement und bietet mit Ihrem Kulturprogramm viele neue Denkanstöße zu aktuellen, gesellschaftlichen Fragen. Ich kenne das auch aus Griechenland, in der Krise wurden viele Probleme von Initiativen aus der Zivilgesellschaft heraus angegangen.
Die Dokumenta 2017 firmierte unter dem Motto „Learning from Athens“ und fand zu gleichen Teilen neben Kassel auch in Athen statt. Im Fokus waren neue experimentelle Formate, die aus unabhängigen Kunstinitiativen und bürgerschaftlichem Engagement hervorgegangen sind und letzten Endes zur Aufbruchsstimmung einer freien Athener Kunst und Kulturszene geführt haben, wie wir sie gegenwärtig dort erleben. In der Studentenstadt Thessaloniki ist das ähnlich. In wie fern glaubst du, dass ein Austausch unter den Kulturschaffenden zwischen Deutschland und Griechenland, insbesondere zwischen einer jungen Stuttgarter Stadtgesellschaft und der Universitätsstadt Thessaloniki, vorangetrieben werden könnte?
Thessaloniki als Partnerstadt: Eine wirklich schöne Idee, die ich mir merken will! Weil uns allen zum Thema Griechenland viel mehr einfallen muss, als nur das Problem „Moria“. Und weil ich die Hochschulstadt Stuttgart stärken und den internationalen Austausch von Studierenden voranbringen will. Zudem kommen viele der ca. 90.000 Mitglieder der griechischen Community aus Nordgriechenland und Thessaloniki. Wir können voneinander lernen, wie man mit dem Klimawandel umgeht und wie man unsere Städte für die Zukunft plant. Und wir könnten unsere starke kulturelle Verbundenheit sichern. Und in direkter Begegnung negative Stereotypen abbauen, die sich auf beiden Seiten immer wieder bilden. Mit der Stiftung Geißstraße am Hans-im-Glück Brunnen arbeiten wir ja seit 26 Jahren intensiv am Thema der interkulturellen Verständigung. Dieses Thema wird mir immer wichtiger!